Es ist doch immer wieder schön, ein Klischee bestätigt zu sehen. Bei vielen SMlern findet sich tatsächlich ein paar Handschellen. Allerdings sind diese für viele eher Schmuck (z.B. von Männern, die sich für dominant halten, auf Parties auf der rechten Seite an der Hose getragen oder einfach als Zeichen am Rückspiegel des Autos baumelnd). Das Problem mit Handschellen zu spielen ist, dass das Metall leicht einschneidet und dabei auf Gefäße und Nerven drückt. SMler, die das Gefühl der Unentrinnbarkeit abschließbarer Fesseln lieben, polstern daher Handschellen, indem sie Schweißbänder oder ein Stück Leder (s.A. 6.2.2) drunter legen. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Verschließbarkeit von Handschellen bei Spielen, bei denen es um die Überwältigung des Passiven geht. Keine gute Idee ist es hierbei, die Handschellen mit dem Bügel auf das Handgelenkt des Bottoms zu schlagen, wie man es in manchen Filmen sieht. Dies tut unerotisch weh und hinterläßt wenigstens blaue Flecken.
Vernünftige Handschellen, deren Material nicht zu dünn ist, damit sie nicht unnötig einschneiden, müssen nicht teuer sein. Man erhält sie ab ca 15 Euro in Waffenläden. Gute Handschellen lassen sich einrasten, d.h. durch Drücken eines Stiftes (deswegen haben viele Handschellenschlüssel einen Dorn an der Oberseite) lassen sich die Schellen so arretieren, dass sie sich im Gerangel nicht aus Versehen durch einen Stoß enger stellen können. Dies kann sonst unangenehm enden, weil zunächst die Handschellen in die Haut drücken und sich obendrein die Verriegelung unter Spannung schlecht öffnen lässt.
Natürlich ist es eine gute Idee zu wissen, wo sich der Zweitschlüssel befindet. Und falls mal beide Schlüssel weg sein sollten, kann es eine gute Idee sein, zunächst Freunde um Hilfe zu bitten, da Handschellen gleichschließend sind, bevor man zum Werkzeug greift oder die Feuerwehr um Hilfe bittet.
Viele Handschellen bekommt man auch auf, indem man seitlich, längs des Bügels eine Haarnadel in den Verriegelungsmechanismus schiebt und damit die Raste runterdrückt.
Völlig ungeeignet (außer zu Dekozwecken) sind Billighandschellen, wie es sie in manchen Sexshops gibt. Das Metall dieser Spielzeuge ist meistens nur besseres Dosenblech, dass sofort einschneiden würde, wären die Schellen nicht mit wirklich perversen Fellimitaten in pink gepolstert. Zudem erscheinen mir die eingebauten Schlösser wenig vertrauenswürdig und einen Arettierungsmechanismus darf man gar nicht erst erwarten.
Viel beliebter, da bequemer und unkompliziert zu handhaben sind Lederfesseln. Es gibt sie in sehr unterschiedlichen Qualitäten und Preisen. Wichtig ist, dass sie weich, am besten gepolstert sind und auch die Kanten sich nicht in die Haut drücken. Zudem sollten sie stabil und der D-Ring geschweißt sein, damit er sich unter Last nicht aufbiegt. Die besten Fesseln erhält man meines Wissens bei Puls [32].
Wenn der Bottom stehend oder gar hängend gefesselt werden soll, gibt es hierfür spezielle Hängefesseln, die einen Riemen zum Aufhängen haben in den eine Griffstange eingebaut ist, damit der Bottom sich an dieser festhalten und den Zug auf die Fesseln verringern kann. Falls man solche Fesseln nicht extra kaufen möchte, kann man auch eine Stange horizontal aufhängen und die Hände mit Hilfe normaler Fesselmanschetten so daran befestigen, dass der Bottom die Stange (s.A. 6.10) greifen kann.
Zusätzlich gibt es Lederriemen für alle möglichen Körperpartien. Sie können die Oberschenkel zusammenhalten oder die Hände an diesen. Es gibt breite Ledergürtel an denen die Handgelenkmanschetten befestigt werden können oder man legt einen solchen Riemen z.B. hinter dem Rücken um die Arme, so dass die Bewegungsfreiheit weiter eingeschränkt wird. Analog gibt es Riemensets oder Fesselharnische, mit denen der gesamte Körper zusammengebunden wird. Natürlich gibt es sowas auch aus Nylon für viel Geld in Sexshops, aber mit ein wenig Kreativität, kann man sich sowas auch aus einem breiten Ledergürtel und den vorhandenen Ledermanschetten selber kontruieren.
Fesseln mit Klettverschlüssen sehen zwar nicht ganz so gut aus, haben aber den Vorteil, stufenlos verstellbar zu sein - sie sind also insbesondere praktisch, wenn man häufiger mit verschiedenen Personen spielt, die nicht alle ihre eigenen, passenden Fesseln mitbringen.
Ketten, die man zum Aufhängen oder Fesseln nutzt, sollten geschweißt sein, damit sich die Glieder nicht aufbiegen können. Zudem bergen Kettenglieder, deren Enden einer Berührung zugänglich sind, eine Verletzungsgefahr und verzinkte Ketten haben manchmal spitze Kanten. Schöner, aber leider auch teurer sind Ketten aus Edelstahl.
Wenn der Bottom sich windet, kann sich die Torsion der Kette, da sich diese nicht beliebig verdrehen lässt, bis auf die Befestigung übertragen und den Haken aus Wand oder Decke drehen. Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, baut noch einen Wirbel mit ein.
Wer die völlige Bewegungsunfähigkeit liebt, dem bietet sich Folie zur Mumifizierung als preiswerte Alternative zu Bondagesäcken oder Vakuumbetten (s.A. 2.3). Hervorragend eignet sich Verpackungsfolie oder einfache Frischhaltefolie (ohne Aromaporen). Im Laufe des Spiels kann sich dabei der Top ganz einfach Zugang zu bestimmten Körperregionen verschaffen, indem er einfach ein Loch in die Folie pult.
Da der Bottom, wenn er so luftdicht verpackt ist, stark schwitzen kann, sollte man ihm nach längerer Zeit oder anschließend die Möglichkeit zum Trinken geben.
Insbesondere in amerikanischen Medien sieht man auch Fesselungen mit Gewebeklebeband. Dieses hält bombenfest und kann auch nicht verrutschen, da es ja an der Haut haftet. Dies bedingt aber auch, dass beim Entfesseln viele Härchen ausgerissen werden, was sicher nicht jedermanns Sache ist. Umwickelt man mit solchem Klebenband stramm sowohl den Bauch als auch den Brustkorb, kann dies die Atmung erheblich einschränken, also Vorsicht! Mit Klebeband kann man auch ähnliche Effekte wie mit Fäustlingen (s.A. 2.2) erreichen - eventuell bietet es sich hierbei an, Stoff zwischen die Finger zu legen, um Druckstellen zu vermeiden.
Steckt man seinen Bottom in einen Bondagesack und schließt den Sack vorsichtig um den Hals, ist der Bottom hilflos, ohne Arme oder Beine gebrauchen zu können. Eine nicht ganz so stilvolle, aber sehr preiswerte Alternative für den Anfang ist ein stabiler Müllbeutel, der sich in fast jedem Haushalt findet. Ist der Sack aus einem luftdichten Material, kann sich der Bottom darin totschwitzen. Auch kann man einen solchen Sack in der Badewanne mit warmem Wasser füllen. Wichtig dabei ist, dass der Bottom nicht umfallen kann, da er in gefesseltem Zustand seinen Sturz nicht abfangen können wird.
In einen Sack aus luftdurchlässigem Gewebe kann man natürlich den Bottom auch komplett stecken, so dass das Augenverbinden entfällt. Und natürlich kann man den im Sack steckenden Bottom zusätzlich noch mit Seil umwickeln.
Auch eine Zwangsjacke hat den Reiz der Unentrinnbarkeit und zudem liegen die Arme eng am Körper und die Hände sind nicht zu gebrauchen. Zwangsjacken gibt es im Spezialhandel auch aus schwarzem Leder oder Gummi.
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Manchmal bieten sich einem auch größere Geräte wie Pranger (s.A. 6.6), Andreaskreuz oder Streckbank, um den Bottom zu fixieren. Solche Geräte bergen natürlich schon auf Grund ihrer Masse und eventueller Hebelwirkung ein Verletzungsrisiko und insbesondere, wenn man das erste Mal auf einer Fete einer Streckbank begegnet, sollte man die Dehn- und Leidensfähigkeit des Bottoms nicht überschätzen.
Um jemanden in seinen Bewegungsmöglichkeiten zu behindern oder den Körper in bestimmter Stellung zu halten, gibt es Spreizstangen. Im einfachsten Fall halten diese einfach die Gliedmaßen gespreizt. Es gibt aber auch Kombinationen aus Stangen, die außerdem eine gerade oder gebeugte Haltung des Körpers erzwingen. Eine so gefesselte und unbewegliche Person kann wie ein Gegenstand oder Ausstellungstück wirken (s.A. 3.4.4). Ab und zu sieht man Abbildungen (in erster Linie von Frauen), auf denen ein Mensch mit durch eine Spreizstange gespreizten Beinen stehen muss. Zusätzlich kann von dieser Spreizstange noch eine weitere, vertikale Stange befestigt sein, auf deren oberem Ende noch ein Dildo sitzt.