Unser Gehirn ist ständig damit beschäftigt, die Reize von den Sinnesorganen zu verarbeiten. Bleiben diese völlig aus, ist das Gehirn auf sich gestellt, es bleibt viel Platz für Fantasien und es kann im extremsten Fall zu Halluzinationen kommen. (Einzel- und Dunkelhaft ist eine Form von Folter.)
Bei der Sinnesdeprivation geht es darum, dem Partner möglichst viele seiner Wahrnehmungsmöglichkeiten zu entziehen, so dass er die ihm verbleibenden Reize um so stärker wahrnimmt oder ganz in seine Fantasiewelt abdriftet.
Die bekannteste Variante ist das Verbinden der Augen. Dabei werden wir uns erst bewusst, wie sehr unser Leben normalerweise von visuellen Eindrücken geprägt ist. Man fühlt sich sofort hilflos und konzentriert sich viel mehr auf Geräusche, um zu erraten, was um einen herum vor sich geht.
Um auch das einzuschränken, kann man natürlich dem Bottom noch Oropax in die Ohren stecken - meistens kombiniert mit einer den Kopf eng umschließenden Maske aus Gummi oder Leder.
Auch bei lauter Musik kann man sich mit verbundenen Augen extrem hilflos fühlen.
Die Musik übertönt jedes Geräusch, das auf die Pläne des Tops schließen lassen; man spürt evtl. nicht mal mehr die Schritte, weil Erschütterung und Vibration des Bodens permanent auch durch die Musik ausgelöst werden -- bleibt nur noch das Achten auf jeden noch so kleinen Luftzug.
Eine solche Maske hat von sich aus meistens einen intensiven Eigengeruch, der alles andere übertönt. Verwendet man eine Gasmaske, kann man statt eines Filters dem Passiven auch ein mit Duftstoffen getränktes Tuch unter die Nase binden.
Um dem Bottom schließlich auch noch das Tastempfinden zu rauben, kann man ihn in einen aufblasbaren Anzug oder Bondagesack (s.A. 2.1.2) stecken. Durch das Aufblasen wird dann überall auf den Körper ein gleichmäßiger Druck ausgeübt, ohne dass er einzelne Berührungen noch spürt. Außerdem macht ein solcher Anzug natürlich bewegungsunfähig und somit hilflos.
Noch bewegungsunfähiger und fest umschlossen kriegt man seinen Bottom mit einem Vakuumbett. Dieses besteht aus zwei Gummimembranen, die auf einen Rahmen gespannt sind und zwischen die sich der Passive legt. Danach wird (mit Hilfe eines Staubsaugers) die Luft zwischen den Gummilagen rausgesaugt, so dass diese sich durch den äußeren Luftdruck fest an den dazwischen Liegenden pressen. Da sie außen vom an den Rändern eingearbeiteten Rahmen gehalten werden, ist der Eingeschlossene völlig bewegungsunfähig, wie festgenagelt.