Sich nur vor dem Spielpartner zu erniedrigen, ist eine Sache, wenn andere Zeugen dabei sind, eine ganz andere. Bei 'Öffentlichkeit' muss man noch zwischen 'eingeweihter Öffentlichkeit', z.B. Freunden oder auf Feten, und 'echter Öffentlichkeit', z.B. beim Spaziergang durch die Fußgängerzone oder Wanderer im Wald, unterscheiden. Den Sub angeleint im Wald spazieren zu führen, eine Bondagesession in einem abgelegen Waldstück oder ein Quicki im Schwimmbad können den ganz besonderen Nervenkitzel der Angst vor Entdeckung mit sich bringen.
Sich vor Uneingeweihten demütigen zu lassen ist sicher die größte Herausforderung. Sich vor anderen herumkommandieren oder gar schlagen zu lassen, kann zu Entsetzen und Ablehnung führen. Ob man dann langwierig erklären möchte, dass das alles einvernehmlich ist und allen Beteiligten Spaß macht, muss jeder genauso entscheiden wie, ob man überhaupt Fremde mit der eigenen Sexualität belästigen möchte. Jemand hat mal festgestellt: ``Die Freiheit des Einzelnen hört dort auf, wo die Freiheit des Anderen beginnt.''
Eine andere Variante des Spielens in der Öffentlichkeit kann es sein, seinen Sub besonders zu kleiden. Oftmals ist es für die weibliche Sub schon Folter genug, sich den Kleidungswünschen ihres Partners zu unterwerfen. Dom kann seine Sub erotisch oder gar nuttig angezogen ausführen. Für viele ist es schon eine Herausforderung in Lack oder Leder auf die Straße zu gehen. Oder man stelle sich einen knappen Minirock vor, unter dem noch die Ränder der Strümpfe hervorlugen, kombiniert mit hochhackigen Pumps. Abermals aus der 'Geschichte der O' entstammt die Idee, die Sub ein Kleid ohne Unterhose tragen zu lassen, so dass ihr Intimbereich jederzeit zugänglich ist.
Eine andere Variante ist Kleidung, die reizt oder behindert. Ein Beispiel hierfür sind Korsetts oder Röcke, die am Gehen hindern (s.A. 2.2). Man kann dem Sub unter seiner Kleidung eine Bondage anlegen mit Knoten, die beim Sitzen drücken oder ihn in Kleidung aus Latex stecken, in der er schwitzt. Als kleine Zugabe kann man seiner Sub dabei noch eine Handvoll Gleitmittel zwischen die Schamlippen schmieren, so dass sie das Gefühl hat, feucht zu sein. Um den Sub erregt zu halten, kann man ihm einen Dildo oder Buttplug einführen (s.A.4.6), was auf dauer aber recht lässtig werden kann. Etwas verträglicher sind Liebeskugeln, die beim Laufen oder Zugfahren in der Vagina hin- und herrollen.
Für männliche Subs gibt es noch die Variante, sie etwas tragen zu lassen, von dem sie die Entdeckung fürchten, z.B. halterlose Strümpfe, Damenunterwäsche oder lackierte Zehennägel unter ihrer normalen Kleidung (s.A. 3.4.3).
Oder auf Subs Haut finden sich noch Male vom letzten Spiel - seien es Knutschflecken oder Peitschenstriemen.
Du solltest aber nie voraussetzen, nur weil du keine Probleme mit Öffentlichkeit hast, müsse dein Partner das auch so sehen. Viele haben gute Gründe, sich vor Freunden oder Bekannten nicht zu outen, da sie Repressalien für sich oder Angehörige fürchten. Und nicht jede(r) Sub geht stolz mit blauem Arsch ins Fitnessstudio oder zum Frauenarzt.
Ich wurde mal in einem Restaurant von der Bedienung auf meinen schönen Halsschmuck angesprochen. Erst als sie das verchromte Halsband (ungefragt) in die Hand nahm fiel ihr das Schloss auf und sie fragte, ob ich keine Angst habe, den Schlüssel zu verlieren. Aber da konnte ich ihr mit einem Lächeln versichern, dass der bei meiner Begleitung in guten Händen sei.
Man kann mit seinem Sub auch ausmachen, dass alltägliche Ereignisse auf das Spiel rückwirken. So kann die Häufigkeit eines bestimmten Wortes, z.B. 'ich', in einer Unterhaltung unter Freunden als späteres Strafmaß für den Sub herhalten. Die ahnungslosen Freunde wirken so auf das Spiel ein und Dom und Sub können sich wissend anlächeln, während die übrigen Freunde nichts ahnen.
Auf Parties kann Dom seinen Sub auch nackt vorführen und den Blicken der anderen Gäste preisgeben. Oder er lässt seinen Sub seine Fantasien schildern. Dabei kann es für die Subs angenehmer sein, wenn sie nicht alleine, sondern als kleine Gruppe vorgeführt werden.
Bei eingeweihten Personen muss man nicht mit ablehnender Reaktion rechnen, es kann sogar sein, dass diese (verbal) mit ins Spiel einsteigen: ``Kann dein Sub mit seinen Zähnen auch Schnürstiefel ausziehen?''.
Als besonderes Problem können sich im Nachhinein Fotos des Subs in erotischer Bekleidung oder erniedrigenden Posen erweisen. Einerseits sind diese schöne Erinnerungen, die man dem Sub auch immer wieder unter die Nase halten kann, andererseits lassen sie sich leider auch leicht vervielfältigen und in digitaler Form z.B. ins Internet stellen. Man sollte sich also gut überlegen, ob man seinem Partner heute und in Zukunft vertraut, dass er mit den Bildern keinen Unfug treibt.
Bei modernen Digitalkameras hat man die Bilder nicht nur sofort, sondern erspart sich auch das Entwickelnlassen. Es mag zwar mit Nervenkitzel verbunden sein, seine Bilder wieder abzuholen und in den meisten Fällen klappt das auch problemlos, da erotische Fotos für die Entwickler sicher nichts ungewöhnliches sind, aber Abbildungen, die nach echter Gewalt aussehen, können schon mal den Staatsanwalt auf den Plan rufen.