Hier noch ein sehr schönes Beispiel einer Katze mit sieben flach geflochtenen Riemen. Die Riemen sind aus aus einem 2 mm dicken Leder geschnitten. Die obersten 50 mm, die im Griff verschwinden, sind wie gehabt (s.A. 6.8) am Stück. Ebenfalls sind die unteren Enden der Lederriemen am Stück, so dass es Vielen wie Magie erscheint, dass das Leder dazwischen geflochten ist. (Typischerweise wächst es so geflochten nicht an der Kuh.)
Des Rätsels Lösung ist, dass man einen Lederriemen in drei gleichbreite Streifen (hier 6 mm) unterteilt, ohne die Enden aufzuschneiden. Man fängt dann an einem Ende ganz normal an zu flechten. Dabei kann man das untere Ende immer zwischen den drei Teilriemen durchstecken, so dass dieses glatt bleibt (s. Skizze).
Aus 'How To Make Whips' [78]:
Natürlich muss man Vielfache eines Flechtzyklus (d.h. der rechte Teilriemen kommt auch wieder rechts außen zum Liegen) haben, damit das Ende glatt und die gute Seite des Leders wieder oben liegt.
Tipp: Zum Flechten müssen die Teilriemen exakt gleich breit geschnitten sein. Ich habe hierzu eine Aluschiene mit Schraubzwingen an der Holzunterlage befestigt und vorher das dazwischengeklemmte Leder mit einem Maßstab so ausgerichtet, dass es überall 6 mm hervorsteht. Schneidet man dann an der Schiene entlang, erhält man parallele Schnitte.
Natürlich wird es immer fummeliger, das untere Ende durchzustecken, je weiter man sich dem Ende nähert. Man kann daher oben etwas enger anfangen zu flechten, so dass sich das Geflochtene sogar leicht wirft, und dann das unten verbleibende 'Loch' beseitigen, indem man quasi vom unteren Ende wieder zurückflechtet und dabei (ohne jetzt irgendwas durchstecken zu müssen) das Spiel in der Flechtung über die ganze Länge vermittelt.
Tipp: Man erleichtert sich das Flechten erheblich, wenn man das Leder vorher gut mit Sattelfett einreibt, so dass es geschmeidig wird.
Tipp: Es kann sein, dass sich die Flechtung erstmal wirft - einfach nur, weil sich das Leder noch nicht an seine neue Form gewöhnt hat. In dem Fall kann man die Riemen nochmal einfetten und 1 - 2 von ihnen über Nacht mit Schraubzwingen zwischen zwei Brettern einklemmen, damit sie glatt werden.
Da ein Lederstreifen von 126 mm Breite (7 x 18 mm) nicht ausreicht, um das Rohr ganz auszufüllen, habe ich für diese Katze einfach ein Stück vom Rest eines kaputtgeschlagenen Rohrstocks genommen und beim Aufrollen des Leders mit eingewickelt, damit die Füllung fest im Griff sitzt und nicht ausschließlich von der Schraube (s.A. 6.8) gehalten wird.