Mit dem richtigen Werkzeug (siehe 6.1.3) und ein wenig handwerklichem Geschick sollten sich diese Fesseln recht schnell basteln lassen. Sie eignen sich nicht zum Aufhängen des Bottom, lassen sich aber mit Schlössern sichern 8-).
Man beginnt damit, sich einen passenden Lederstreifen zurechtzuschneiden.
Er muss so lang sein, dass man ihn auf der einen Seite bequem umfalten kann, er um das entsprechende Gelenk reicht und dann noch mindestens 20 mm Reserve hat. Er darf nicht zu schmal sein, da er einerseits durch die quer verlaufenden Langlöcher geschwächt wird und andererseits auch bei Belastung nicht einschneiden soll.
Geschnitten wird mehrfach mit einem scharfen Messer mit mäßigem Druck entlang der Rückseite eines langen Lineals.
Tipp: Hierbei legt man sinnvoller Weise eine alte Zeitschrift oder eine Holzplatte unter, um den Tisch zu schonen.
Anschließend muss man mit dem Locheisen die Löcher an den geeigneten Stellen anbringen. Hierzu legt man das Leder auf eine Holzunterlage, deren Oberfläche beschädigt werden darf, markiert sich die entsprechenden Stellen, setzt das Locheisen an und schlägt kräftig mit dem Hammer darauf, bis sich auf der Unterseite der Schnitt im Leder abzeichnet.
Achtung: Die in Abbildung 6.1.1 angegebenen Maße sind ungefähr die von mir verwendeten. Ich bitte aber, beim Arbeiten mitzudenken.
Durch die äußeren vier der rechten Löcher werden später die Nieten gesteckt, die die Fessel zusammenhalten. Die beiden Löcher in der Mitte sind für den Schließbügel, den ich aus einem 3 mm Edelstahldraht gebogen habe. Man beginnt sinnvoller Weise mit einem U, dass man durch die Löcher schiebt, biegt mit zwei Zangen die Schenkel auf der Unterseite6.2 um und kürzt die Enden mit der Eisensäge, so dass sie später sicher vom Leder abgedeckt werden. (Es empfiehlt sich, die Enden mit einer Eisenfeile zu entgraten.)
Nun kann das Leder nach unten umgefaltet und die Nieten eingesetzt werden (glatten Kopf nach oben). Zum Vernieten braucht man eine harte, ebene Unterlage. (Ich habe meinen Schraubstock verwendet; es eignen sich aber auch ein Stück Flacheisen oder der Kopf eines großen, herumliegenden Hammers.) Um hässliche Abdrücke in den Nietköpfen zu vermeiden und die Treffsicherheit zu erhöhen, setzt man ein Rundeisen auf die Niete und schlägt mit dem Hammer auf dieses, bis die Niete zufriedenstellend zusammengequetscht ist.
Zum Schluss müssen noch die Langlöcher angebracht werden. Hierbei legt man das Leder am besten schon mal zur Probe um das entsprechende Gelenk und probiert aus, an welcher Stelle das Loch sinnvoll ist. An beiden Enden des Langlochs werden mit Hilfe des Locheisens Löcher geschlagen, die dann durch Schnitte mit dem scharfen Messer entlang des Lineals verbunden werden. Kleine Ecken im Leder, die beim Schneiden stehen geblieben sind, lassen sich mit einer feinen Feile bearbeiten.
Soll die Fessel verstellbar sein, z.B. für Hand- und Fußgelenke, kann man natürlich mehrere Löcher anbringen, ich empfehle aber hierbei einen Abstand von ca. 20 mm einzuhalten.
Tipp: Die frischen Schnittkanten im Leder sehen meistens heller aus und können mit schwarzer Schuhcreme gefärbt werden. Zum Schluss sollte das Leder noch dick eingefettet werden, um es geschmeidig zu machen/halten.