6.3 Hängepunkte
Wer seinen Bottom gerne fesselt, wird eines Tages versucht sein, sich Hängepunkte an der Decke zu schaffen. Sei es nur, um den Bottom stehend zu fixieren, um von allen Seiten Zugang zu haben oder gar um ihn (an den Extremitäten) aufzuhängen.
Zu diesem Zweck bieten sich Ringschrauben (quasi Schraubhaken, nur mit geschlossener Öse) an. Diese gibt es in verschiedenen Größen. Einer Ringschraube aus 6 mm Stahl kann man schon was zumuten. Um den Bottom stehend zu fesseln reicht dies. Für größere Belastung sollte man auf jeden Fall 8 mm oder besser 10 mm Schrauben verwenden.
Tipp: Wenn sich die Ringschrauben schwer drehen lassen, kann man einen großen Schraubendreher durch die Öse stecken und so den Hebel vergrößern.
Tipp: Den durch die Öse gesteckten Schraubendreher kann man auch gleich als Griff benutzen, um sich an die Schraube zu hängen und diese so einem Belastungstest zu unterziehen.
Achtung: Hängepunkte, die den an sie gestellten Anforderungen nicht standhalten, bergen ein erhebliches Unfallrisiko! Mal abgesehen von eventuellen Stürzen des Bottoms regnen auf diesen beim Ausreißen der Schraube alle sich über ihm befindlichen Metallteile (angefangen von der Schraube, über Karabinerhaken, Kette, Spreizstange bis hin zu Flaschenzügen) herab.
Schrauben, die das Gewicht eines Menschen tragen sollen oder an denen schwere Metallteile befestigt werden sollen, sollten beim Eingangstest durchaus dem Gewicht von zwei Menschen standhalten.
Nun noch einige Bemerkungen zu den unterschiedlichen Deckenkonstruktionen:
- Holzbalken
Wenn ihr sichtbare Holzbalken in eurem Zimmer habt, dann ist es einfach. Sind die Balken frei zugänglich, z.B. Kehlbalken im Dachgeschoss, so könnt ihr natürlich einfach ein Seil über diese werfen und gut verknoten. Dies ist einfach, relativ sicher - Knotenkunde vorausgesetzt - und lässt sich auch einfach wieder entfernen.
Wenn nur die Unterseite der Balken sichtbar ist, kommen nun die oben erwähnten Ringschrauben zum Einsatz.
Hier sei noch erwähnt: Wenn man Fett ans Gewinde schmiert, lassen sich die Schrauben nicht nur leichter rein-, sondern auch wieder rausdrehen, da sie sich im Holz nicht festsetzen. (Schmierseife ist hier weniger geeignet, da sie hygroskopisch ist.) Bei dicken Schrauben (10 mm und mehr) bietet es sich an, kleine (6 mm) Löcher vorzubohren.
- Rigipsdecke
Tja, ihr habt die Arschkarte gezogen. Man kann zwar mit Hohlraumdübeln auch an Rigips einfach was befestigen, aber das hält nicht viel! Und beim Ausreißen im Rahmen des Belastungstests werden vermutlich hässliche Löcher, die sich schlecht flicken lassen, zurückbleiben.
Die einzige Möglichkeit ist, nach der Konterlattung zu suchen. Diese erkennt man entweder an den Schrauben im Rigips - sofern diese noch zu sehen sind - oder anhand des Echos, wenn man gegen die Decke klopft. Aber auch an solche Befestigungen würde ich nichts Schweres hängen, wenn es dabei um die Gesundheit des Bottoms geht.
Die einzig sichere Möglichkeit ist, die Decke zu öffnen, nach den dahinter verborgenen Deckenblaken zu suchen und in diese eine dicke (12 mm) lange Schraube zu drehen, was mit erheblicher Arbeit verbunden ist.
- Betondecke
Betondecken sind sehr tragfähig und man kann im Prinzip an jeder beliebigen Stelle einen Haken befestigen. Man muss nur erst ein Loch für den Dübel hineinbekommen. An dieser Stelle wird sich jeder glücklich schätzen, der einen Bohrhammer sein Eigen nennt, aber mit einer herkömmlichen Schlagbohrmaschine geht es auch.
Achtung: Auch unter dem Putz der Decke können elektrische Leitungen verborgen sein! Dies kann man mit Hilfe eines Leitungssuchgerätes ausschließen.
Tipp: Hat man einen Sub zur Hand, der den Rüssel eines Staubsaugers neben den Bohrer hält, staubt das Zimmer nicht so voll.
Trifft man mit der Schlagbohrmaschine auf eines der Eisen im Beton, so bleibt einem häufig nur, es ein klein wenig versetzt nochmal zu probieren und das erste Loch zuzugipsen.
Auch hier der Hinweis: Wenn schwere Dinge aufgehängt werden sollen, muss man entsprechend dimensionierte (10 mm) Schrauben verwenden. Diese sind dann aber auch kaum zu übersehen und lassen sich - sofern man kein Kind hat, für das man eine Schaukel dran hängt - auch schlecht verbergen.
In diesem Zusammenhang werden Schwerlastdübel interessant. Sie sind aus Metall und können, da sie mehr halten, ein wenig kleiner dimensioniert werden. Auch die Schrauben, hier mit metrischem6.5 Gewinde, haben häufig kleinere, unauffälligere Ösen.
Fußnoten
- ... metrischem6.5
- M 8 bedeutet metrisches Gewinde, d.h. soundsoviele Windungen auf 1 m, mit 8 mm Außendurchmesser.
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