5.3 Nicht nur sauber, sondern rein
Um sich keine Infektion mit Bakterien oder Viren einzufangen, sollte man sich mal über die Reinigung seines Spielzeuges Gedanken machen - insbesondere wenn man es mit mehreren Partner einzusetzen gedenkt.
- Oberflächliche Reinigung
Dass man sein Spielzeug nach Gebrauch von groben Verunreinigungen befreit, sollte selbstverstängdlich sein, schon damit es ästhetisch aussicht und man das nächste mal wieder Freude daran hat. In den meisten Fällen ist man hier mit Wasser und Seife gut bedient und solange man sein Spielzeug nicht mit anderen teilt, reicht dies auch völlig - man stelle sich vor, Frauen würden vor dem Sex von ihrem Partner jedesmal verlangen, deren Penis zu desinfizieren.
- Desinfektion
Desinfizieren heisst Keimarmmachen. Hierzu gibt es diverse Sprühlotionen, von denen manche auch auf der Haut eingesetzt werden können. (Der bekannteste Hersteller ist Kodan.) Achten sollte man beim Kauf darauf, dass das Mittel auch HIV und HEP abtöted. Entsprechende Sprühflaschen sollten sich auf einer guten Party auch bei allen Spielgelegenheiten finden.
Mit einem solchen Mittel ein wenig in der Gegend rumzusprühen beruhigt vor allem das Gewissen. Liesst man sich die Gebrauchsanleitung durch, stellt man fest, dass man die jeweilige Oberfläche komplett benetzen, das Mittel vom dem Abwischen einige Minuten wirken lassen und diesen Vorgang sogar 1-2 mal wiederholen soll.
Dadurch beseitigt man grobe Verunreinigungen und dezimiert die vorhandenen Viren und Keime, so dass eine Infektion unwahrscheinlicher wird.
- Sterilisation
Fragt man einen Mediziner, unter welchen Umständen man sein Spielzeug unbedenktlich mit einem weiteren Menschen teilen kann, landet man sehr schnell bei der Sterilisation des Spielzeugs, d.h. man töted wirklich alle Viren und Keime auf der Oberfläche ab. Hierzu gibt es im wesentlichen zwei Methoden
- Dampfsterilisation
Man setzt das zu sterilisierende Teil über einige Minuten hohen Temperaturen über 100 Grad aus. D.h. man muss es entweder abkochen oder im klinischen Alltag macht man dies mit heissem Dampf, der bis in die letzten Winkel dringt.
- Chemische Sterilisation
Bei dieser Methode legt man das zu sterilisierende Teil über Stunden in eine agressive chemische Lösung, die alles abtöted.
Wer sich nun überlegt, was sich in seinem Spielzeugkoffer befindet, wird ziemlich schnell feststellen, dass eine solche Behandlung den meisten Lustbringenden Gegenständen nicht gut tut - vielleicht abgesehen von Silikondildos, die man abkochen kann. Viele andere Materialieren zersetzen sich schon durch den Alkohol in Desinfektionsmitteln, Leder wird spröde und in alle Pohren vom Rohrstock kommt man eh nicht.
Daraus folgt, dass Spielzeug, das einmal mit Blut in Kontakt gekommen ist oder ohne Kondom verwendet wurde, als kontaminiert zu betrachten ist und entweder nur noch mit dieser Person verwendet wird oder in die Mülltonne wandert.
Sicherheitsbewusste Menschen werden sich überlegen, dass es prinzipiell nicht schaden kann, wenn jeder Mensch sein eigenes Spielzeug zum exklusiven Gebrauch hat, während mancher Dom mit häufig wechselnden Partnern den Aufwand, jedesmal eine neue Peitsche zu bauen/kaufen als inaktzeptabel und unnütz einstufen wird.
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