4.3 Klammern
{[( Klammertypen )]}
- Ein sehr sensibles Paar Klammern führt jeder Mensch mit sich, nämlich die Finger. Mit ihnen lässt sich der Druck sehr fein dosieren. Wem dies nicht reicht, der kann noch die Fingernägel zu Hilfe nehmen oder die Brustwarzen zwischen Daumen und Zeige- und Mittelfinger leicht hin- und herrollen; das verursacht einen intensiven, kurz stechenden Schmerz.
- In jedem Haushalt sind Wäscheklammern vorhanden. Diese eignen sich hervorragend für erste Versuche mit Klammern. Am besten probiert man sie erstmal am eigenen Körper, um beurteilen zu können, wie sich das anfühlt. Je nach Hersteller können Wäscheklammern eine unterschiedliche Vorspannung haben und entsprechend mehr oder weniger wehtun.
Falls sie zu fest sind, kann man um die langen Enden ein Gummiband wickeln. Wenn das nicht reicht, kann man auch die Klammer auseinander nehmen und die Feder mit zwei Zangen etwas überdehnen oder gar eine Umdrehung zurückdrehen.
Sind die Klammern hingegen nicht fest genug, kann man, da Druck = Kraft pro Fläche ist, anstatt die Spannung zu erhöhen, die Backen der Holzklammern konisch feilen, so dass die Auflagefläche verringert wird. Oder man nimmt sich ein scharfes Messer und schnitzt kleine Kerben oder Riffel in die Backen der Klammer - dann rutscht sie auch nicht so leicht ab.
- Es gibt Rockbügel aus Metall, die auf beiden Enden Metallklammern mit gummierten Backen haben. Sie sind preisgünstig zu haben und die Klammern leicht abzubauen. Sie haben eine breite Auflagefläche und nicht allzu viel Spannung. Dadurch tun sie nicht sehr weh, aber durch das Gummi rutschen sie kaum. Man kann an sie Gewichte hängen und sie lassen sich einige Zeit (er)tragen.
- So genannte Clover-Clamps gibt es im Fachhandel, das Paar für 15 Euro. Die spezielle Konstruktion bewirkt, dass sich die Klammern fester zuziehen, wenn man Gewichte dran hängt oder daran zieht. Außerdem haben die Backen Gummieinlagen mit Noppen, die sich in die Haut krallen und ein Abrutschen weitestgehend verhindern.
Abbildung 4.2:
So genannte Cloverclamps übersetzen Zug in stärkeren Anpressdruck.
|
- Im Fachhandel findet man mitunter Brustklammern (mit Kette), die wie kleine Zwingen aussehen, mit Schraube zum festdrehen. Dies sind einfach Schlauchklemmen, die sich beim Laborausrüster ohne 'Perverenaufschlag' für einen Bruchteil des Preises finden.
- Im Elektronikhandel finden sich so genannte Krokodilklemmen. Diese schmalen Klammern sind aus Metall gebogen und haben mörderisch spitze Zähne. Wenn man diese mit Gummi (z.B. einem dünnen Isolierschlauch) überzieht, kann man auch mit ihnen spielen.
- Im Spielzeugladen finden sich natürlich noch diverse Leimzwingen - Metallklammern unterschiedlicher Größe mit gummierten Backen. Der Anpressdruck dieser Zwingen ist sehr unterschiedlich, aber mit manchen kann man auch gut spielen.
- Eher selten sieht man Mausefallen. Wenn man sie nicht zuschnappen lässt, sondern vorsichtig schließt, stellen sie eine lustige Variante von Klammern dar.
- Wer Kliniksex mag, dem werden noch Chirurgische Zangen einfallen (gibt es auch als Einwegartikel aus Kuststoff), in die man eine Hautfalte einklemmen und die Zange einrasten kann.
- Brust- oder Hoden-Zwingen oder Strecker bestehen meistens aus zwei oder mehreren Holzteilen, die mit Hilfe von langen Schrauben und Flügelmuttern verstellt werden. Egal, ob hier etwas zwischen die Holzteile gequetscht oder in die Länge gezogen wird, mit diesen Schrauben lassen sich leicht große Kräfte erzeugen, die zu ernsthaften Verletzungen führen können - wenn der Top nicht auf das Wehklagen des Subs hört und keine Gnade walten lässt.
Wie sehr eine Klammer wehtut, lässt sich ihr in der Regel nicht ansehen. Daher sollte der Top sie prinzipiell erstmal am eigenen Körper testen, um zu sehen, wie hart diese im Vergleich zu bereits bekannten Klammern ist.
Wohin damit?
Klammern kann man fast überall an den Körper setzen, wo sich eine Hautfalte ziehen lässt. Am verbreitetsten ist hierbei die Brust (der Warzenvorhof). Naheliegend sind auch noch Hodensack (die Haut, nicht der gesamte Hoden) oder Schamlippen, die Innenseite der Arme oder Oberschenkel, da man hier leicht eine Falte zu fassen kriegt.
Man kann auch Muster, z.B. einen Halbkreis um Hoden oder Brust, stecken oder einfach den gesamten Körper mit Klammern spicken.
Manchmal kann eine Klammer direkt auf einem Nerv landen und einen intolerablen Schmerz verursachen. Dies ist für den Top nicht zu erkennen, und es spricht nichts dagegen, ihn zu bitten, die Klammer ein paar Millimeter nach rechts oder links zu setzen.
Tut ja gar nicht weh?
Das Setzen einer Klammer tut meistens weh. Der Druck der Klammer bewirkt dann eine Reduktion der Blutzirkulation im eingeklemmten Gebiet, wodurch es nach ca. 2 min taub wird und sich der Schmerz verringert. Der verbleibende, kontinuierlich präsente Schmerz kann als Basislevel zur Ankurbelung der Endorphinausschüttung und beim Ertragen weiterer Schmerzen dienen.
Solange die Klammern sitzen, kann man mit ihnen spielen, an ihnen ziehen, sie drehen, irgendwo befestigen oder die Haut mit den Händen an den Seiten straffen, was den Schmerz erhöht.
Nimmt man die Klammer langsam und vorsichtig ab, fließt das Blut zurück in den Bereich und es kommt zu einem sehr intensiven Schmerz, dessen Intensität von der Tragedauer der Klammer abhängt und nur langsam nachlässt.
Sadistische Personen, die gut mit der Gerte umgehen können, können auch versucht sein, die (Wäsche-) Klammer abzuschlagen, was natürlich deutlich mehr wehtut, da die Klammer beim Abrutschen zunächst immer weniger Haut einklemmt, was den Druck nochmal vergrößert, und das Blut dann besonders schnell wieder in den Bereich schießen kann.
Nach dem Abnehmen einer Klammer kann es angenehm sein, wenn dem Bottom ein wenig Zeit bleibt, sich von dem Schmerz zu erholen. Andererseits ist es ein fieser Spielzug, die Klammer kurze Zeit später wieder auf dieselbe, noch sensible Stelle zu setzen ;-)
Mehr als nur Klammern
- Wer Gewichte an die Klammern hängen möchte, dem bieten sich viele preiswerte Varianten. Zunächst gibt es Tischdeckenbeschwerer, gleich mit Klammer dran, in vielen fröhlichen Farben und Formen - je nach Geschmack sollte man deren spitze Zähne mit Feile oder Messer entschärfen.
Wer es etwas stilvoller mag, der sollte mal im Weinladen gucken. Dort gibt es verschiedene Flaschenstopfen aus Edelstahl (die erstaunlich ähnlich zu teuer gehandelten Gewichten aussehen). Eventuell muss man noch ein kleines Loch hindurchbohren, um eine kleine Kette oder Karabiner daran zu befestigen. Auch Maurerlot (aus Messing, im Baumarkt erhältlich) ist eine schicke Alternative.
Wenn die Gewichte etwas schwerer werden, macht es vielleicht Sinn, sich zu überlegen, ob sie auf einem Fuß landen könnten, wenn die Klammer abrutscht.
Eine andere nette Variante sind Glöckchen an den Klammern, die beim Laufen oder Zucken nach Schlägen ertönen.
Ein Kettchen zwischen den Brustklammern kann zum Dran-Ziehen (z.B. als Zügel zum Führen) gebraucht werden oder lässt sich in eine Bondage integrieren. Zusätzlich übt die baumelnde Kette einen Reiz aus, indem sie die Klammern in leichter Bewegung hält.
- Einen Tittensteg erhält man, wenn man zwei Holzwäscheklammern an der 'Griffseite' aufeinander leimt. Die so erhaltene Doppelklammer setzt man an beide Brüste, die durch ihr Eigengewicht einen leichten Zug auf die Klammer ausüben. Besonders interessant wird es, wenn die Brüste durch starke Bewegungen (z.B. beim Kitzeln) wippen.
- Einen Reißverschluß erhält man durch Auffädeln von einigen Klammern auf eine Schnur, ähnlich einer Perlenkette. (Zwischen die Klammern kommen Knoten, um ein Rutschen entlang der Schnur zu vermeiden.) Diese Klammern kann man dann in einer Reihe an den Körper des Partners setzen und ein wenig später durch einen beherzten Zug an der Schnur wieder abnehmen - ähnlich dem Öffnen einen Reißverschlusses.
- Falls die halterlosen Strümpfe mal wieder rutschen, kann man zum Hilfsmittel der Inneren Strapse greifen - oder, wenn der Bottom keine Strümpfe trägt, kann man auch einen Riemen fest um den Oberschenkel legen. An diesem Riemen bzw. den Strumpfrändern befestigt man mehrere Klammern, so dass sie mit leichtem Zug an den Schamlippen oder dem Hodensack klemmen. Werden dann die Beine gespreizt oder rutschen die Strümpfe wieder, ergibt sich ein interessanter Effekt.
© 2002, BDSM-HowTo.de
BDSM-HowTo haftet nicht für Schäden, die aus dem Gebrauch dieses Textes resultieren. Weder sind wir gegen Fehlinformationen gefeit, noch sind alle Praktiken auf jeden Menschen übertragbar.