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3.2.2 Der Einstieg

Also, du als Dom kennst die Grenzen und körperlichen Einschränkungen des Subs und weißt, was ihn anmacht und was zu einem guten Spiel unbedingt dazugehört (s.A. 1.5.1). Auch hast du ihm klar gemacht, was du dir von dem Spiel versprichst und was deine Limits sind? Fein, dann kann es ja losgehen!
Der große Augenblick ist gekommen, der Sub wartet mit erwartungsvollem Blick auf die Initiative des Doms, um sich in seine Rolle fallen zu lassen, und der Dom hat einen sympathischen Menschen vor sich, fühlt sich vielleicht gerade gar nicht dommig und soll nun die Initiative ergreifen? Wenn der Sub sich unterwürfiger geben würde, wäre es vielleicht einfacher, aber so ...

Insbesondere vor dem ersten Spiel kann es passieren, dass der Dom sich unsicher fühlt, vielleicht nicht gut geschlafen oder Kopfschmerzen hat, sich überhaupt nicht dommig fühlt und Angst hat, etwas falsch zu machen. Mit einem Wort, du hast Lampenfieber! Trotzdem solltest du ein Spiel nur aus wirklich triftigen Gründen absagen. Du tust dir keinen Gefallen, da du früher oder später diese Situation meistern musst, und dein Sub hat sich sicher schon lange auf dieses Treffen gefreut und wird verunsichert sein, wenn du plötzlich kneifst.

Der Top fühlt sich also planlos, unsicher und weiß nicht, was er tun soll. Da hilft nur Grundregel Nummer 1: Don't Panic! Erinnere dich daran, was du mit deinem Sub machen kannst, was ihn anmacht. Am besten ist es, wenn du dir vorher quasi schon einen Schlachtplan zurechtgelegt hast. Bilde dir eine Fantasie um deinen Partner. Baue dessen Kinks mit ein. Das ergibt ein gutes Drehbuch für euer Spiel. (Natürlich sollte man sich auf dieses Drehbuch nicht zu sehr versteifen, da die Realität immer ein paar Überraschungen parat hält, bei denen die Kreativität des Doms gefordert ist, z.B. mit einer nicht eingeplanten Reaktion des Subs umzugehen.) Überlege dir, was du machen willst, was du dafür brauchst und breite deine Spielzeuge griffbereit aus.
Ohne vorherige Planung eine Session zu starten, ist eher etwas für erfahrene Spieler, die auf ihr Wissen, ihre Kreativität und ihre Erfahrung aus früheren Spielen vertrauen dürfen.

Ein Einstiegsritual kann für beide das Signal sein, das nun das Spiel beginnt und der eine sich dem anderen eine Zeit lang ausliefert. Dom kann dem Sub als Zeichen dessen Unterwerfung sein Halsband oder auch Fesselmanschetten umlegen oder ihn anweisen, die Flasche Champus für anschließend kaltzustellen - ganz nach Belieben. Auch ist es gut, Ruhe auszustrahlen, den Sub vielleicht anzufassen, ihm die Aufregung nehmen.
Manchmal hilft es, sich einfach wie ein Dom zu benehmen. Sei bestimmend, fordere deinen Sub. Du kannst ihn an der Schulter auf den Boden drücken, ihn deine Stiefel küssen lassen oder ihn als Zeichen deiner Zuneigung von oben herab küssen und wenn du ihm befiehlst: ``Steh' auf!'', kannst du dies mit einem sanften Druck unter sein Kinn untermauern. Gib deinem Sub klare Anweisungen, über die er vor dem Ausführen nicht nachdenken muss. Sage nicht ``Leg' dich auf's Bett'', sondern ``Leg' dich auf den Rücken ins Bett, spreiz' die Beine und streck' die Arme hoch zum Kopfende!'' Denk daran, es geht darum, das Gehirn des Subs 'auszuschalten' und je mehr verbale und physische Kontrolle du ausübst, desto leichter wird das gelingen.
Sage ihm auch explizit, was du von ihm willst, um angeturnt zu werden. Vermutlich wirst du schon allein dadurch, dass du diese bestimmende Rolle einnimmst, erregt werden und dich zunehmend dommig fühlen.
Gleiches gilt natürlich auch für den Sub. Wenn er sich erregt gibt und dem Partner signalisiert, dass er bereit ist, die Kontrolle an den Partner abzugeben, kann ihn dies allein schon erregen und helfen, sich auf das Spiel einzulassen. Dem Dom hilft es ganz sicher, sich in seine Rolle zu finden.

Ein anderer möglicher Einstieg ins Spiel ist, den Sub in der Ecke in demütiger Haltung knien zu lassen. So hat er Zeit, zur Ruhe zu kommen und sich in Gedanken schon mal auf das Spiel einzulassen. Der Dom hat inzwischen Zeit, das Opfer seiner Begierden zu betrachten, sich Bosheiten einfallen zu lassen und letzte Vorbereitungen zu treffen - nichts ist für die Kreativität des Aktiven förderlicher, als alles, was man zum Spielen braucht, griffbereit zu haben. Manchmal hilft auch ein Blick in den Spielzeugkoffer, um zu wissen, wie es weitergehen wird.

Manchmal folgt der Dom auch einem Impuls, einer Inspiration, die sich aus einer alltäglichen Situation ergibt. Dies bietet den Vorteil, dass er selbst schon in seiner Rolle ist und den Sub einfach mitreißen kann.


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