Eine sehr gute Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen, sind Stammtische. Es gibt sie inzwischen in allen größeren Städten. Entweder findet man sie durch Kleinanzeigen in lokalen Veranstaltungsblättern, oder man sucht im Internet; beispielsweise bietet der SM-Finder.de
einen Überblick der nichtkommerziellen SM-Szene. Eine andere Möglichkeit in die 'Schlagzeilen'.
Die Schlagzeilen erscheinen alle zwei Monate und bieten ``Informationen aus der Szene für die Szene''. Man erhält sie entweder direkt ab Verlag oder in den meisten Sexshops.
Oftmals ist der erste Besuch eines Stammtisches von gewissen Ängsten überlagert. Entgegen eventueller Befürchtungen trifft man dort auf (fast) normale Leute in normaler Kleidung (diese ist oftmals ausdrücklich erwünscht!) in einer ganz normalen Kneipe.
``Dort hinzugehen bedeutet das totale Outing vor Gott und der Welt und meinem Chef?''
``Gott weiß sowieso schon Bescheid. Der Welt ist das alles ziemlich gleichgültig, und dein Chef bleibt weiter ahnungslos, es sei denn, er besucht das gleiche Treffen.'' [19]
Bei Neulingen spürt man oft die Erleichterung, wenn sie das erste Mal unter Gleichgesinnten sind und sie ihre lange aufgestauten Fantasien offen ansprechen oder sogar ausleben können. Sofern SMler Probleme haben, resultieren diese aus den Reaktionen der Umwelt auf ihr Anderssein, dem Mangel an Gesprächspartnern und den (realen oder vermuteten) Schwierigkeiten, einen passenden Partner zu finden.
Bei Stammtischen muss man zwischen 'Stammtischen' und 'Gesprächskreisen' unterscheiden. Während 'Stammtische' wie Kneipentreffen unter Freunden sind, bei denen man sich über alles mögliche (insbesondere nicht SM) unterhält und es am Neuhinzukommenden liegt, Kontakt zu knüpfen, unterhält sich bei 'Gesprächskreisen' die gesamte Gruppe über ein Thema. Dadurch erfährt man viel über die anderen und kann von ihren Erfahrungen profitieren.
Obwohl in den Selbstdarstellungen von Stammtischen typischerweise steht, dass sie keine Kontaktvermittlungen seien, kommt es immer mal wieder vor, dass Einzelne dort offenkundig mit dem Ziel auftauchen, die(den) schönste/beste(n) Frau(Mann) abzuschleppen. Diese Menschen merken im Allgemeinen aber recht schnell, dass sie mit dieser Tour nicht landen. Generell darf man bei derartigen Treffen nicht auf mehr Aufmerksamkeit hoffen, als bei allen anderen öffentlichen Anlässen auch. Und ein 'Nein' wird in dieser Runde mit Sicherheit ernster genommen.
Viele Stammtische bieten weitere Freizeitaktivitäten, z.B. Workshops, gemeinsame Besuche von Veranstaltungen, Essen usw. Vielfach finden sich neue Freundschaften und der/die eine oder andere soll auch schon den Partner fürs Leben getroffen haben.
Stammtische tragen Informationen aus der Szene weiter, z.B. wann die nächste Fete ist, und manchmal findet sich eine Gruppe, die gemeinsam zu einer solchen fährt. Dies bietet Neuen Sicherheit im unbekanntem Umfeld und verhindert, dass sie eventuell einsam in der Ecke stehen, da sie nicht sofort Kontakt finden.