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4.6.2 Einlauf

Bereits das Gefühl, den Schlauch eingeführt zu bekommen und das Wasser laufen zu spüren, kann erregend sein. Ebenso das Gefühl der Fülle und anschließend die Erleichterung beim Rauslaufenlassen.

Den Einlauf eine gewisse Zeit halten zu müssen, kann eine Prüfung für den Bottom sein. Der Reiz besteht dabei in der körperlichen Anspannung und der erregenden Furcht vor dem Versagen.
Zu Beginn kann es schon schwierig sein, den Einlauf länger als 5 min zu halten. Durch den mechanischen Reiz kommt es zu einer Erhöhung der Darmtätigkeit und wenn es kommt, dann mit Wucht. Wenn also gerade keine Kloschüssel zu gegen ist, sollte man sich Gedanken um den Perserteppich machen.

Eine Magenerkrankung, Leibschmerzen, Übelkeit, Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder Schwangerschaft sind Kontraindikationen für Einlaufspiele.

Für den Einlauf nimmt man typischerweise handwarmes Wasser. Bei einem einmaligen Einlauf kann man ganz normales Leitungswasser nehmen. Da dieses kaum Mineralien enthält, entzieht es dem Körper Salze, die unter anderem für die Reizweiterleitung in den Nerven unabdingbar sind. Hat man also vor, mehrere Einläufe an einem Tag durchzuführen, sollte man isotonische (d.h. gleiche Salzkonzentration wie im Körper) Kochsalzlösung nehmen. Diese erhält man, wenn man 0,9 Gramm Kochsalz in 100 ml Wasser löst. Kalte (< 21 Grad) Einläufe können zu Krämpfen führen und heiße (> 44 Grad) bergen das Risiko von Verbrennungen. Zusätze wie Seife reizen die Darmschleimhaut und können die Darmflora zerstören. Da der Darm Stoffe sehr gut und schnell absorbieren kann, können schon kleine Alkoholzugaben einen Vollrausch auslösen - also Finger weg!

Idealerweise sollte der Bottom liegen, da der Einlauf auf den Kreislauf schlagen kann. Gute Positionen sind Bauchlage mit erhöhtem Becken, 'Hündchenstellung', Seitenlage mit angezogenen Knien, Gynstuhl oder Sling.

Zum Applizieren der Flüssigkeit gibt es großvolumige Spritzen, Gummiballons mit angesetztem Rohr oder Irrigatoren. (Letzteres ist ein höher als der After gelagertes Behältnis, aus dem durch einen Schlauch die Flüssigkeit vom statischen Druck getrieben, ihren Weg in den Darm sucht, sobald man die Klemme auf den Schlauch löst.) Außerdem gibt es sogenannte 'Intimduschen', die konstruktionsbedingt eher wenig Kontrolle über Durchfluss und Temperatur erlauben. Diese Utensilien sind - deutlich preiswerter als in speziellen Läden für 'Perverse' - in Apotheken oder Sanitätshäusern erhältlich.
Bei Verwendung eines Irrigators sollte der Schlauch durch kurzes Lösen der Klemme entlüftet werden, da eingeflößte Gase Krämpfe auslösen können.

Abbildung 4.5: Doppelballondarmrohr aus Rotgummi.
Image darmrohr

Darmrohre gibt es starr oder flexibel aus Gummi. Manche haben einen kleinen Ballon vor der Spitze, der nach dem Einführen durch Injizieren von Luft geblockt werden kann. Dadurch bleibt das Darmrohr im After und verhindert ein vorzeitiges Ablassen der Füllung. Besonders gute haben noch einen zweiten Ballon, der außen liegt und dadurch verhindert, dass das Darmrohr weiter hineinrutschen kann. In Spezialgeschäften findet man auch Gummihosen, in die ein Darmrohr oder aufblasbarer Dildo fest integriert sind.
Einweg-Ballondarmrohre aus Plastik gibt es übrigens ab 9 Euro und für welche aus Rotgummi muss man nicht mehr als 35 Euro bezahlen. Letztere sind weicher und lassen sich sogar auskochen, siehe Pflegehinweise der Firma Rüsch [64].
Gutes Schmieren und leichte Drehbewegungen helfen beim Einführen des Rohres.
Die Flüssigkeit sollte dann langsam ohne großen Druck in den Darm fließen. Für Anfänger empfiehlt es sich, nicht mehr als 1 Liter Wasser zu nehmen und diesen in 3 Portionen zu verabreichen, so dass das Wasser zwischendurch Zeit hat, sich zu verteilen und der Bottom sich langsam an das Völlegefühl gewöhnen kann. Falls es zu Krämpfen kommt oder der Bauch weh tut, hilft es, den Fluss zu stoppen und den Bauch zu massieren, damit sich das Fluid verteilt.

Spätestens nach 15 min sollten man den Bottom sich auf dem Klo erleichtern lassen. Wenn er besonders sauber sein soll, kann man auch noch einen zweiten Einlauf hinterherschieben. Danach ist der Dickdarm leer und bis sich dieser wieder gefüllt hat, kann es einen Tag oder länger dauern.


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