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3.4.2 Rollenverteilungen mit Machtgefälle

Spiele mit Macht beinhalten typischerweise, dass der Dom über den Sub befiehlt und eventuelles Fehlverhalten bestraft wird. Je nach den persönlichen Vorlieben kann dieses Spiel sehr unterschiedliche Erscheinungsformen haben.
Bei einem Rollenspiel steht die Machtverteilung, wer über wen bestimmt, meistens von vornherein fest. Diese Spiele laufen immer nach dem Muster ab, dass der Bottom dem Dom zu dienen und seine Wünsche zu erfüllen hat und bei dessen Nichtzufriedenheit mit Strafe zu rechnen hat. Eine der Rolle entsprechende Kostümierung kann den Reiz des ganzen erhöhen und kennzeichnet die vom Alltag abgehobene Situation.

Sklave und Herr
Der Herr kann über sein Eigentum, seinen Sklaven, ohne Einschränkungen verfügen, ihn beliebig und grundlos demütigen oder foltern. Der Sklave hat seinem Herrn dabei demütig und bedingungslos zu gehorchen ohne den Anspruch, dass Rücksicht auf seine eigene Befindlichkeit genommen wird.
Sklaven werden meist nackt und/oder in Fesseln gehalten.

Schule
Der Sub begibt sich in die Rolle eines Schülers und muss Dinge auswendig lernen oder Schönschreiben üben. Für Vergehen kann ihm mit einem Rohrstock der Hintern versohlt werden oder er muss zur Strafe in der Ecke stehen. Auf gut ausgestatteten Parties findet man schon mal extra eine alte, hölzerne Schulbank und Tafel für diese Zwecke.

Militärdrill
Militärischer Drill kombiniert widerspruchslosen Gehorsam mit Rumkommandieren, Demütigung (``Runter in den Schlamm'') und mit schicken Uniformen.

Petplay
Beim Petplay wird der Sub wie ein Tier behandelt. Am häufigsten ist die Variante des Ponygirls oder -boys. Ein wesentliches Element dabei ist die Ausstaffierung. Das Pony trägt typischerweise ein Kopfgeschirr mit Trense, in die man noch Zügel oder eine Führungsleine einhaken kann, manchmal sind an dem Geschirr noch Scheuklappen oder bunter Federschmuck auf dem Kopf. Der Körper bleibt bis auf ein Geschirr aus Lederriemen, manchmal mit einem Taillenkorsett, nackt. Die Hände werden bewegungslos hinter dem Rücken oder seitlich am Körper gefesselt, so dass das Pony hilflos ist und der Hintern für lenkende Maßnahmen freibleibt. Für die Füße reicht die Palette von barfuß über High Heels bis zu speziellen hufähnlichen Schuhen. Als weitere demütigende Details gibt es einen Pferdeschwanz, manchmal mit Hilfe eines Buttplugs befestigt, und Glöckchen an Geschirr, Fußbändern oder mit kleinen Klammern an den Brüsten.

Was man dann in dem Outfit macht, ist unterschiedlich und meistens durch den vorhandenen Platz beschränkt. Das der Partner - vielleicht im entsprechenden Reiteroutfit - sein Pony reitet, kommt eher selten vor. Die Anatomie eines Menschen ist nicht geeignet, um einen anderen Menschen auf dem Rücken zu tragen und die Füße des Reiters schleifen dabei immer im Staub. Im Internet finden sich einige Abbildungen mit Sattelkonstruktionen, so dass das Pony aufrecht gehen und den Reiter auf dem Rücken tragen kann. (Was die Wirbelsäule davon hält, fragt man im Zweifelsfall seinen Orthopäden.) Wer ein wenig Platz hat, kann sein Pony z.B. in bestimmten anmutigen Gangarten trainieren. Beim Trab sollte das Pony seine Oberschenkel bis in die Waagerechte anheben und beim Galopp ist auf einen Zweierrythmus (tapp-tapp, tapp-tapp) zu achten. Der Körper sollte schön gerade und der Kopf geradeaus gehalten werden.
Wer über ein großes abgeschiedenes Gelände verfügt, kann ein Sulki, eine kleine, einachsige Kutsche für eine Person, hinter das Pony hängen und sich spazierenfahren lassen. Es gibt sogar spezielle Reit- und Fahrvereine [45]. (Thematisch nicht ganz passend, aber vielleicht doch interessant ist die Zoo-FAQ [46].

Eine weitere Kategorie von 'Haustieren' sind Hunde. Obligatorisch ist hier natürlich das Hundehalsband. Hunde sieht man typischer Weise nackt und sie bewegen sich prinzipiell auf allen Vieren auf dem Boden oder kauern zu Füßen ihres Herrchens oder Frauchens. Aus einem Napf am Boden fressen zu müssen ist sehr demütigend - insbesondere, wenn die Hände auf den Rücken gefesselt sind. Zusätzlich kann man den Hund seinen Napf sauberlecken und mit dem Maul zurück in die Küche apportieren lassen. Als Futter kann man seinem Hund entweder weiche Dinge wie Chilli con Carne oder zermatschte Banane mit Joghurt oder, wenn man seinen Hund gerne auf Knochen nagen sehen mag, vielleicht Spareribs servieren. Auch richtiges Hundefutter ist sicher nicht giftig, aber vielleicht doch ein wenig unappetitlich?
Man kann sein Hundchen an der Leine spazieren führen oder es dressieren: ``Sitz, Platz, Hol' die Zeitung''
Auf einer Party habe ich mal eine hübsche junge Dame beobachtet, die sich auf der Tanzfläche vergnügte und in der Hand eine ausziehbare Leine hielt, die zu ihrem am Rande der Tanzfläche geduldig kauernden Hund führte.

Meine Lieblingstierrolle ist das Kuscheltier ;-)

Erwachsene Babys
Der Reiz beim Age-Play, wo ein Partner in die Rolle eines Kleinkindes schlüpft, liegt sicher in der damit verbundenen völligen Freiheit. Sämtliche Verantwortung wird auf die sich um einen kümmernde Person abgewälzt. Oftmals kommen Schnuller und bunte Windelhöschen, die es extra in Erwachsenengrössen gibt, zum Einsatz. Die Optik dieser Sachen und sich in die Hose machen zu müssen, kann sehr erniedrigend sein und somit auch als Strafe dienen.
Der Reiz für den Aktiven mag Geborgenheit geben und ein hilfloses Wesen zu beschützen eine Rolle spielen.


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