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3.3.1 Anregungen für Sklavenverträge

Wenn beide Partner auf Dauer mit ihrem Machtgefälle glücklich sind, können sie gemeinsam ihre Bedürfnisse reflektieren und zusammen überlegen, wonach sie mit ihrer Beziehung streben, was die nächsten Ziele sein sollen. Wenn sich hieraus Regeln für das Zusammenleben ergeben, kann man diese auch schriftlich fixieren. Dies gibt das Gefühl, fest in die Beziehung eingebunden zu sein und der Dom hat ein Dokument, das er seinem Sub immer mal wieder unter die Nase reiben kann - oder der Sub nutzt dieses, um seine Ansprüche 'einzufordern'.
Ob man ein solches Dokument 'Vertrag' nennt, ist Geschmackssache. Solange Dom und Sub sich einig sind, haben diese Regeln Bestand; ein Rechtsanspruch einer Seite an die andere erwächst hieraus natürlich nicht, da Juristen einen derartigen Vertrag sofort als 'wider die guten Sitten' und damit nichtig einstufen würden.
Ein solches Regelwerk wird naturgemäß viele Aufgaben und Pflichten für den Sub festhalten, eventuell kann auch das Strafmaß für einzelne Vergehen niedergeschrieben werden. Nicht vergessen sollte man beim Aufsetzen eines solchen Schriftstücks, die umfangreichen Fürsorgepflichten des Doms für den Sub zu erwähnen. Auch kann es Regeln für Ausnahmesituationen geben und wenn der Sub z.B. Nassspiele nicht mag, ist dies eine gute Gelegenheit, dies mit ins Kleingedruckte aufzunehmen, wie z.B. auch, ob Dritte in die Spiele einbezogen oder der Sub verliehen werden darf.
Ein guter Sklavenvertrag kann für sich schon eine erregende Lektüre sein, die für beide Partner luststeigernd ist.
Egal wie strikt und ernstgemeint ein solches Regelwerk ist, sollte es beiden bewusst sein, dass es immer mal Ausnahmesituationen geben wird, in denen einer der Partner aus diesem Regelwerk ausscheren muss.

Anmerkungen:
Verträge regeln ein wechselseitiges Geben und Nehmen; es erscheint daher abwegig, dass jemand, der bereit ist, sich selbst zu verschenken, damit keinerlei Erwartungen verbinden sollte. Also ist hier der richtige Ort, diese Erwartungen an den zu Beschenkenden zu formulieren.
Der Reiz dieses Schriftstücks basiert grundsätzlich auf seiner Verbindlichkeit und man kann für den Fall der Nichterfüllung mit dem Aufkündigen des Spiels, der Freundschaft und Liebe drohen, aber da der Vertrag auf Dauer angelegt ist, mag es passieren, dass nicht nur der Passive überschätzt, wie sehr er bereit ist, sich unterzuordnen; auch der Aktive kann feststellen, dass er nicht fortwährend bereit ist, die hier formulierten Dinge einzufordern und ggf. zu sanktionieren - also macht es Sinn, das Scheitern dieses Vertrags mit ins Kalkühl einzubeziehen und für den Fall des Scheiterns einen konstruktiven Umgang miteinander zu geloben.
Aus ähnlichen Erwägungen würde ich in diesem Vertrag auch nicht zu sehr ins Detail gehen wollen, welche Kleidung zu tragen oder was wie zu sanktionieren ist, da die damit verbundene Monotonie zu Langeweile führen kann und den Spielraum für Kreativität unnötig einengt - im Zweifelsfall obliegt es dem Aktiven, Regeln aufzustellen und bei Bedarf anzupassen.
Und all jenen, die träumen, sich in totale Abhängigkeit zu begeben und auf Sicherung ihres eigenen Lebensunterhalts zu verzichten, sei empfohlen, im folgenden Beispiel auch gleich die Altersvorsorge mit zu regeln.
;-)




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